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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Mittelalters - S. 175

1888 - Wiesbaden : Kunze
27, 5. Friedrich Ii. 175 worden war, begab er sich nach Italien. Honorius Iii. frönte ihn in der Peterskirche zum Kaiser und bewilligte ihm für den versprochenen Kreuzzug einen Aufschub, damit er zunächst die Verhältnisse in seinem Erblande Neapel und Sizilien ordnen konnte. Aus Honorius folgte (1227) Gregor Ix., der trotz hohen Alters mit kühner Entschlossenheit den Wettkampf um die Vorherrschaft zwischen päpstlicher und kaiserlicher Macht wieder aufnahm. Er forderte von Friedrich die Ausführung des zugesagten Kreuzzuges und drohte mit dem Bann. Friedrich trat den Kreuzzug an (§. 25, 5), kehrte aber, da er nebst einem Teile seines Heeres erkrankte, alsbald nach Otranto zurück. Gregor hielt die Krankheit für Verstellung, that ihn in den Bann und verbot, als der Kaiser nach seiner Genesung den Zug dennoch unternahm, die Teilnahme an demselben. Daraus machte Friedrich, um die Macht des Papstes zu schwächen, die kaiserlichen Hoheitsrechte aus die Mark Ankona und das Herzogtum Spoleto geltend und schickte während seiner Anwesenheit in Palästina seinen Reichsverweser mit Truppen in diese Gebiete. Der Papst dagegen ließ Truppen anwerben, mit dem „Schlüssel Petri" bezeichnen und sandte sie zur Eroberung Neapels aus. Nach seiner Rückkehr nach Apulien trieb Friedrich die „Schlüsselsoldaten" des Papstes ohne Mühe auseinander und rückte gegen den Kirchenstaat vor. Da machte die Notlage den Papst zur Aussöhnung mit dem Kaiser (1230) geneigt; unter Vermittlung des Ordensmeisters Hermann von Salza erhielt der Papst Ankona und Spoleto zurück, und der Kaiser wurde von dem Banne losgesprochen. Friedrich widmete jetzt seine Regierungsthätigkeit besonders dem mütterlichen Erb-reich Sizilien, aus welches er einst verzichtet hatte. Er vollendete die Gesetzgebung daselbst, und war ein eifriger Förderer der Kunst und Wissenschaft. Sein Hof zu Palermo wurde der Sammelplatz der ausgezeichnetsten Männer, und da Friedrich selbst Dichter war, so fanden Sänger und Dichter in seinem Hause die beste Aufnahme. In Neapel gründete er eine Universität, die erste nichtkirchlichen Ursprungs. Im Jahre 1235 begab sich Friedrich nach Deutschland zurück, wo seine Anwesenheit höchst notwendig war. Hier hatte sein Sohn und Stellvertreter Heinrich sich gegen ihn aufreizen lassen und in Süddeutschland und bei den lombardischen Städten Unterstützung gefunden. Allein der unbesonnene, ausschweifende Jüngling war zu schwach, um dem kräftigen Arme feines Vaters zu trotzen. Bei Friedrichs Ankunft in Deutschland fiel der süddeutsche Anhang von Heinrich ab, dieser mußte sich ergeben und wurde gefangen nach Apulien

2. Geschichte des Mittelalters - S. 251

1888 - Wiesbaden : Kunze
38, 2. Friedrich Iii. 251 kürzeste von allen; zudem beschäftigte ihn sein Erbland Ungarn so sehr, daß er weder den Landfrieden im Reiche aufrecht erhalten, noch die Krönung an sich vollziehen lassen konnte. Auf einem Feldzuge gegen die Türken erkrankt, erlag er der Ruhr und starb schon 1439. 2. Friedrich Iii. 1440-1493. Auf die kürzeste aller Kaiserregierungen folgte die längste: Albrechts Vetter Friedrich Iii. wurde von den Kurfürsten in Frankfurt zum Kaiser gewählt. Eine unglücklichere Wahl hätte kaum getroffen werden können. Friedrich war zwar ein Mann voll guten Willens, aber ohne alle Thatkraft. Um Regierungsgeschäfte kümmerte er sich wenig, und es schien fast, als habe er die Krone nur angenommen , um seinen Lieblingsstudien Astrologie, Alchimie und Botanik nachhängen zu können. Im Staatsrate schlief er oft bei Beratung der wichtigsten Dinge ein; einmal entließ er den versammelten Landtag, um seine Blumen gegen den eintretenden Frost in Sicherheit zu bringen. Unentschlossenheit war seine größte Schwäche; dabei betrachtete er jede kräftig hervortretende Macht im Reiche mit Eifersucht und beugte sich doch wieder vor dem Papste. Die einzigen Pläne, die er verfolgte, waren auf die Vergrößerung der Macht des Hauses Habsburg gerichtet, von der er ohnehin schon eine so hohe Meinung hatte, daß er auf seine Bücher, Gefäße und Paläste die fünf Vokale a, e, 1, O, n setzen ließ und ihnen die Deutung gab: Alles Erdreich Ist Oestreich Unterthan. Und doch ist unter seiner Regierung die Macht des deutschen Kaisertums in den tiefsten Verfall geraten. Zunächst vereitelte Friedrich die Hoffnungen, welche das Konzil zu Basel für eine Verbesserung der Kirche erregt hatte. Es waren dort Gesetze gegen verschiedene Mißbräuche erlassen und der Papst durch einen Eid verpflichtet worden, die Baseler Beschlüsse anzuerkennen und für allgemeine Konzilien zu sorgen, welche in Kirchensachen über dem Papste ständen. Diese Beschlüsse hatte auch Albrecht H. gut geheißen, allein Friedrich Iii. ließ sich durch seinen schlauen Geheimschreiber, den Italiener Äneas Sylvius (nachmaligen Papst Pius Ii.) täuschen, er widerrief alle diese Verordnungen und sah ruhig zu, als der Papst das Konzil zu Basel aufhob. Zum Lohne hierfür krönte ihn 1452 der Papst, und er war der letzte in Rom gekrönte deutsche Kaiser. Um die schweizer Besitzungen wieder zu gewinnen, die

3. Geschichte des Mittelalters - S. 131

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 21, 3. Wilhelm der Eroberer. 131 3. Wilhelm der Eroberer, König von England 1066 —1087. Der französische König Karl der Einfältige hatte dem kühnen Normannenherzog Rollo 911 eine Provinz abgetreten, um Frankreich vor den Plünderungen des raublustigen Volkes zu bewahren. Rollo ließ sich taufen und erkannte den König als seinen Oberlehnsherrn an. So wurde Rollo, welcher in der Taufe den Namen Robert erhielt, Herzog der Normandie, und der Graf von Bretagne mußte sich ihm als Vasall unterordnen. Die Normannen bekehrten sich zum Christentum und nahmen allmählich Sprache und Sitten des Landes an, welches ihnen zur Heimat geworden war. Ihre Macht und ihr Ansehen mehrte sich, sodass Ethelred von England der Schwiegersohn eines Normannenherzogs wurde. Einer der Nachfolger Roberts, Robert Ii. (der Teufel), führte in seiner Jugend ein zügelloses Leben und erhob sich sogar gegen seinen Vater. Später wurde er durch seine Mutter zur Reue und Besserung geführt und wurde ein treuer Vasall des französischen Königs Heinrich I. 1035 pilgerte er nach Jerusalem und starb auf dem Rückwege in Nicäa. Roberts Ii. Sohn war Wilhelm der Eroberer, der Begründer der Normannenherrfchaft in England. So lange Kanut und seine Söhne regierten, hatte sich Ethelreds Sohn, Eduard Iii., in Rouen aufgehalten. Als er 1041 auf den englischen Thron berufen wurde, begünstigte er die normannischen Grasen an feinem Hofe, führte normannische Sitten und Gebräuche ein und bestimmte, da er kinderlos war, den Herzog Wilhelm von der Normandie zu feinem Nachfolger. Eduards Schwager Harald versuchte, den König auf dem Sterbebette zur Zurücknahme seines Wortes zu bewegen ; allein Eduard gab eine ausweichende Antwort und verschied. Harald war vor Zeiten durch Wilhelm von der Normandie aus harter Gefangenschaft befreit worden und hatte in dessen Hauptstadt Rouen freundliche Aufnahme gefunden. Wilhelm erzählte auch einst feinem Gaste, Eduard habe ihm den englischen Thron in Aussicht gestellt, und Bat Harald, er möge ihm hierzu behilflich fein. Harald versprach, Wilhelms Thronbesteigung zu unterstützen. Aber als Eduard starb, brach Harald sein Versprechen und nahm die Krone für sich in Anspruch. Vergeblich ließ ihn Wilhelm an fein Versprechen erinnern. Da machte er sich mit 3000 Schiffen und 50000 Mann auf und landete in Sussex. Als Wilhelm ans Land sprang, fiel er zu Boden; um aber jede schlimme Vorbedeutung bei feinen Kriegern zu unterdrücken, rief er triumphierend aus: „Mit Gottes Hilf und Beistand •erfaff und greif’ ich dich, o England!" 9*

4. Geschichte des Mittelalters - S. 230

1888 - Wiesbaden : Kunze
230 Vierte Periode des Mittelalters. in die Wahl brachte. Nach einer Zwischendauer von einem Jahre wählte die östreichische Partei den Herzog Friedrich, die luxemburgische mit den Kurstimmen von Mainz, Brandenburg, Sachsen und Böhmen den Herzog Ludwig in ihrem Lager vor Frankfurt, welches die Thore geschlossen hatte, zum König. Darnach gewährten die Bürger von Frankfurt und Aachen Ludwig den Eintritt. Während nun Ludwig in Aachen von dem Erzbischof von Mainz gekrönt wurde, empfing Friedrich in Köln aus der Hand des dortigen Erzbischofs die Salbung, sodaß also Ludwig im rechten Dome, Friedrich von dem rechten Erzbischof die Krönung erhielt. Aus dieser Doppelwahl entstand ein unheilvoller Bürgerkrieg, welcher Deutschland acht Jahre lang grausam verheerte. Der Adel und der Papst standen auf Friedrichs, die Städte und Eidgenossen auf Ludwigs Seite. Nachdem Friedrichs leidenschaftlicher Bruder Leopold 1315 die Schlacht bei Morgarten (§. 35, 2) gegen die Schweizer verloren hatte, drang er darauf, gleichzeitig von Östreich und Schwaben aus in Bayern einzufallen. Dieses geschah-jeder der östreichischen Brüder besaß ein bedeutendes Heer und rückte unter grausamen Verwüstungen ein. Da beging Friedrich den Fehler, seinen Gegner anzugreifen, ohne die Ankunft seines Bruders abzuwarten, und verlor bei Mühldorf (Ampfing) am Inn 1322 die Hauptschlacht dieses Krieges. Ludwig hatte den Sieg dem rechtzeitigen Eingreifen des Burggrafen von Nürnberg, Friedrichs Iv. von Hohenzollern, zu danken, statt dessen eine spätere Sage den alten Feldhauptmann Seyfried Schweppermann*) nennt, und bekam den Herzog Friedrich, dessen Bruder Heinrich und viele Ritter in seine Gewalt. Friedrich wurde nach dem einsamen Schlosse Trausnitz unweit Nabburg an der böhmischen Grenze geführt, bei dessen Anblick er ausrief: „Ja wohl, Trau rtit! Ich müßte nicht da sitzen, hätte ich meinen Kräften nicht zu viel getraut." Hier blieb Friedrich vier Jahre in harter Haft, währenddessen der Kummer vor der Zeit sein Haar bleichte und seine treue Gemahlin *) Abends nach der Schlacht sollte der Sage nach ein Mahl eingenommen werden; es konnten aber nur Eier gegeben werden. Da soll Ludwig die bekannten Worte gebraucht haben: ,,Jedermann ein Ei, dem braven Schweppermann zwei." Diesen Spruch ließ sich der Nürnberger Feldhauptmann auf seinen Grabstein setzen. — Was hier als Nebenumstand der Schlacht bei Mühldorf erzählt wird, gehört wahrscheinlich ins Jahr 1313, wo Schweppermann sich im Dienste Ludwigs gegen Friedrich von Östreich in einem Treffen bei Garnelsdorf auszeichnete.
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